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Zum Themenbereich  „Gewalt und Terror im Nationalsozailismus“ gibt es Vielzahl von Spielfilmen und Dokumentationen, die sich in ganz unterschiedlicher Weise mit der Thematik auseinandersetzen. Die Filme sind eine Auswahl in alphabetischer Reihe mit einer kurzen inhaltlichen Beschreibung.

Eine Bewertung wird ausdrücklich  nicht vorgenommen, teilweise können auf vergebene Filmpreise hingewiesen werden.

Beim Einsatz des Filmmaterials für pädagogische Zwecke sei darauf hingewiesen, dass die teilweise brutalen Realitätsbezüge eine direkte Betreuung während der Filmvorführungen und eine intensive Nachbereitungen dringend erfordern.

A) Spielfilme

1. Als Hitler das rosa Kaninchen stahl, Carola Link, Deutschland 2019 (FSK 0)

Berlin: Anna ist 1933 erst neun Jahre alt, als sich ihr Leben von Grund auf ändert. Um den Nazis zu entkommen, muss ihr Vater nach Zürich fliehen; die Familie folgt ihm kurze Zeit später. Anna lässt alles zurück, auch ihr geliebtes rosa Stoffkaninchen, und muss sich in der Fremde einem neuen Leben voller Herausforderungen und Entbehrungen stellen.
Es ist eine  sehr aktuelle Flüchtlingsgeschichte zeigt nie direkt die Schrecken des Faschismus, sondern seine Auswirkungen. Die Teile stehen hier überzeugend für das furchtbare Ganze: der Verlust des geliebten Stofftieres; gehässige, antisemitische Bemerkungen; der ständige Wechsel der Schulen und Freunde. Bei allen Bedrängnissen und Konflikten rückt die Familie immer enger zusammen.

 2. Am Ende kommen Touristen; Drama Deutschland; Robert Thalheim 2007 (FSK 0)

Wie lebt es sich im Schatten des Völkermords? In Robert Thalheims „Am Ende kommen Touristen“ erlebt ein Zivi in der Gedenkstätte Auschwitz seine erste Liebe. Ein wundersam unaufgeregter Film über die Widersprüche des Erinnerns.

3. Das Leben ist schön; Tragikomödie Italien, Roberto Benigni, 1997 (FSK 6)

Als der italienische Jude Guido mit seinem fünfjährigen Sohn von den in Italien einmarschierten Deutschen in ein Konzentrationslager gebracht wird, gaukelt er dem Kind unermüdlich und mit immer neuen aberwitzigen Einfällen vor, es handele sich um ein lustiges Spiel, bei dem es am Ende einen Panzer zu gewinnen gebe.

4. Der letzte Zug, Drama Deutschland, Artur Brauner, 2006 (FSK 12)

Kriegsjahr 1943. Die Nazis wollen Berlin endgültig „judenfrei“ machen. Über 70.000 Juden wurden schon aus der Hauptstadt deportiert. Im April rollt vom Gleis 17, im Bahnhof Grunewald, ein Zug mit 688 Juden – zusammengepfercht in Viehwaggons – Richtung Auschwitz. Ob jung und alt, Akademiker, Künstler oder Boxer, das spielt hier keine Rolle mehr. Die Reise in den Tod dauert sechs Tage. Ein Kampf gegen unerträgliche Hitze, Durst und Hunger beginnt. In ihrer großen Verzweiflung versuchen einige aus der rollenden Gefängnishölle auszubrechen, darunter auch das Ehepaar Henry und Lea Neumann, sowie die junge Ruth Zilbermann. Doch die Zeit drängt und Ausschwitz rückt immer näher.

5. Der Pianist, Roman Polanski, Frankreich, Deutschland, Polen, Großbritannien (FSK 12)

Auf Tatsachen beruhender Überlebenskampf eines jüdischen Pianisten im Warschauer Ghetto. Aufwendiges, von bedrückender Perfektion getragenes Epos.

6. Die Frau in Gold ,Justizdrama, Simon Curtis, USA, 2015 (FSK 6)

Österreich : Als die deutsche Wehrmacht 1038 in Wien einmarschiert, flieht die Jüdin Maria Altmann aus ihrer Heimatstadt in die USA. Ihre Eltern entkommen dem Holocaust nicht. Das berühmte Jugendstilgemälde „Goldene Adele“ von Gustav Klimt, für das ihre Tante Modell saß, und andere Werke aus der Privatsammlung der Familie fallen in die Hände der Nationalsozialisten. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges befindet sich das Werk im Besitz des österreichischen Staates. Nach einer Lockerung der österreichischen Restitutionsgesetze (Rückgabe von NS-Raubkunst) geht die inzwischen 80-jährige Maria Altmann 1998  juristisch gegen die Enteignung vor. Unterstützung erfährt sie durch den jungen, sehr engagierten amerikanischen Anwalt, der Maria zum Weiterkämpfen motiviert, als sie dabei ist, zu resignieren.

7. Die Kinder von Paris, Frankreich Deutschland Ungarn 2010 (FSK 12)

Der Film  erzählt die Geschichte des elfjährigen Joseph Weismann, der 1942 aus einem französischen Internierungslager entkam. Am 16. Juli 1942 begannen die französischen Behörden im Großraum Paris mit einer gigantischen Massenrazzia im Auftrag der Vichy-Regierung, die wiederum in enger Absprache mit der deutschen Besatzungsmacht handelte. Einheimische Polizisten verhafteten – eigenen Unterlagen zufolge – 13.152 jüdische Männer, Frauen und Kinder. und brachten sie zum Beispiel in das verlassene Radrennstadion „Vélodrome d´hiver , wo dann Tausende Juden bei riesiger Hitze ohne Nahrung, Trinkwasser und sanitäre Anlagen ausharren mussten. Von den verhafteten Menschen kehrten nach Kriegsende 25 Erwachsene aus Auschwitz zurück. Alle 4051 verhafteten Kinder starben.

 


Die ethnisch bunt gemischt elfte Klasse des Léon Blum-Gymnasiums befindet sich  in einem Pariser Vorort. Sie ist  sozial schwach und gilt als schwierig. Die meisten LehrerInnen haben sie bereits aufgegeben. Doch die ambitionierte Klassenlehrerin Anne Gueguen will sich damit nicht abfinden. Um ihre Schüler zu motivieren, meldet sie die Klasse zu einem renommierten nationalen Wettbewerb zum Thema `Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus`an. Mit großer Beharrlichkeit gelingt es ihr, die Schüler in eine gemeinsame Aufgabe zu verwickeln. Dabei entwickelt die klasse zunehmend eine deutlich verbesserte Sozialkompetenz. 

9. Endlich Tacheles, Andrea Schramm, Jana Matthes Genre, Deutschland  2020 (FSK 12)

 

Yaar ist ein phantasievoller 21-jähriger. Er träumt davon irgendwann den neuen Star-Wars-Film zu drehen. Dass er als Sohn einer jüdischen Familie in Israel geboren wurde, spielte für ihn lange keine Rolle. Der Vater ist sein großes Vorbild. Doch je älter Yaar wird, desto so mehr wird ihm bewusst, dass sein Vater leidet. Warum, das versteht er nicht, nur dass es mit der Familiengeschichte zu tun hat. Aus Angst, von dem Thema verschlungen zu werden, lehnt Yaar alles Jüdische ab und rebelliert gegen seinen Vater. Als Yaar entscheidet, sich für diesen Film mit der Kamera begleiten zu lassen, ist er bereit, sich seinem Erbe zu stellen – mit allen – auch schmerzhaften – Erfahrungen, die das mit sich bringt. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn am Ende seinen Wurzeln näher bringt.

 

10. Ein Sack voller Murmeln, Christian Duguay, Frankreich 2017,nach einer Buchvorlage (FSK 12)
Paris 1942: Ein Teil Frankreichs wurde bereits von deutschen Soldaten besetzt. Für die jüdische Familie Joffo wird das Leben in der Hauptstadt immer gefährlicher, daher beschließen die Eltern die Flucht in Frankreichs sogenannte „Freie Zone“. Doch eine sechsköpfige Familie würde zu sehr auffallen. Und so machen sich der etwa 10 Jahre alte Joseph und sein nur wenige Jahre älterer Bruder Maurice ganz alleine auf die lange und gefährliche Reise nach Südfrankreich, wo sie den Rest ihrer Familie wiedersehen sollen. Keiner von ihnen ahnt, dass sie noch weitere Male fliehen werden und es noch zweieinhalb Jahre dauert, bis sie nicht mehr in Angst und unter falscher Identität leben müssen.

11. Holocaust, Die Geschichte der Familie Weiss, Geschichtsdram in vier Teilen, USA 1978 (FSK 12)

1935 feiern Karl Weiss und Inga Helms Hochzeit in Berlin.  Wenig später werden die Nürnberger Gesetze erlassen, ihre Ehe gilt als „Rassenschande“, denn Karl Weiss ist Jude. Trotz der Repressalien gegen Mischehen, kann sich die Familie Weiss nicht dazu entschließen, Nazi-Deutschland zu verlassen. Trotz der Barbarei empfindet man sich als deutsche Staatsbürger und macht sich keine Vorstellung vom zukünftigen Schrecken. Nach der Pogromnacht spitzen sich die Ereignisse zu: Karl Weiss wird verhaftet und kommt in das KZ Buchenwald. Sein Vater, der Arzt Dr. Josef Weiss, wird nach Polen deportiert. Seine Tochter Anna wird nach dem Schock einer Vergewaltigung Opfer des Euthanasie-Programms. Die Eltern von Frau Weiss nehmen sich das Leben.

12. Im Labyrinth des Schweigens,  Giulio Ricciarelli, Deutschland  2014 (FSK 12)

1958. Die Zeit des Wirtschaftswunders in Deutschland. Der Krieg ist seit über zehn Jahren vorbei und das Land will endlich vergessen, einen Schlussstrich unter alles ziehen. Die Gräuel der Nationalsozialisten sind gespenstische Horrorgeschichten, mit denen sich niemand beschäftigen will. Doch nicht alle können vergessen. Denn in Deutschland leben die Opfer weiter. Genau so wie die Täter. Als in Frankfurt ein ehemaliger Auschwitz-Insasse in einem Lehrer seinen SS-Aufseher wiedererkennt, wendet er sich an den Journalisten Thomas Gnielka. Der verlangt von der Staatsanwaltschaft eine Untersuchung. Keiner hört ihm zu – bis auf den jungen Anwalt Johann Radmann. Und Fritz Bauer, der als Generalstaatsanwalt ein Ziel verfolgt: dass die Verbrecher der Nazizeit zur Verantwortung gezogen werden.

 

13. Lauf, Junge lauf, Deutschland, Frankreich, Polen 2014, Buchvorlage (FSK 12)
1942, Warschauer Ghetto: Ständig in der Angst ermordet zu werden, flieht der 8-jährige Srulik. Zuflucht sucht der jüdische Junge in den Wäldern der Umgebung, doch auch hier ist er der Verfolgung ausgesetzt. Basierend auf einer authentischen Geschichte erzählt die Literaturverfilmung „Lauf Junge Lauf“ aus Kindersicht von den Gräueln der Judenverfolgung und Kriegsjahren.

      14. Music Box- Die ganze Wahrheit, USA 1989 (FSK 12)

Der vor 40 Jahren in die USA emigrierte Ungar Mike Laszlo wird grausamer Kriegsverbrechen während der Nazi-Zeit beschuldigt. Seine Tochter , eine erfolgreiche Anwältin, glaubt fest an seine Unschuld. Sie übernimmt die Verteidigung ihres Vaters und kämpft leidenschaftlich für seine Rehabilitation. Dank ihrer geschickten Prozessführung erwirkt sie einen Freispruch. Erst eine Music Box, die sie für einen Bekannten ihres Vaters im Pfandhaus einlöst, bringt die schreckliche Wahrheit ans Licht: Ann muss erkennen, dass der Mensch, den sie liebt, ein Verbrecher ist. Sie hat jemanden verteidigt, der Dinge getan hat, für die es keine Wiedergutmachung gibt.

15. One life – Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt, GB, 2023 (FSK 12)

Der Londoner Börsenmakler Nicky Winton wird darin im Prag des Jahres 1938 mit dem Elend der Flüchtlinge konfrontiert und startet noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eine Aktion, mit der 669 Kinder vor dem sicheren Tod im Lager bewahrt werden können.

16. Persischstunden, Drama Deutschland, Vadim Perelman, 2020 (FSK 12)

Im besetzten Frankreich wird Gilles 1942 zusammen mit anderen Juden von der SS gefangen genommen. Sie sollen in ein Konzentrationslager nach Deutschland geschickt werden. Gilles ist Belgier und entgeht nur knapp dem Tod. Durch Zufall wird ihm ein persisches Buch in die Hände gespielt, dass von den SS-Führern in seiner Tasche gefunden wird. Kurzerhand gibt er sich als Perser aus und behauptet, kein Jude zu sein. Lagerkommandant Klaus Koch traut Gilles nicht und beauftragt den Mann, ihm Persisch beizubringen. Koch möchte nach Ende des Krieges im Iran ein deutsches Restaurant eröffnen, um seinen Traum umzusetzen, muss er vorher die Sprache lernen. Gilles willigt ein, dem eiskalten Lagerkommandant Farsi beizubringen – ohne selbst ein einziges Wort der Sprache zu beherrschen. In langen Unterrichtsstunden lehrt er Koch seine selbst ausgedachte Sprache.

17. Sahras Schlüssel, Drama Frankreich, Tatiana de Rosnay, 2011 (FSK 12)

Die zehnjährige Jüdin Sarah wird 1942 bei der Deportation durch die französische Polizei von ihren Eltern getrennt. Nach angstvollen Tagen im Lager gelingt ihr die Flucht. Sarah ist beherrscht von einem einzigen Gedanken: Sie muss ihren kleinen Bruder retten, den sie zu Hause im Wandschrank versteckt hat. Bei der Rückkehr in ihre Pariser Wohnung, die mittlerweile von einer anderen Familie übernommen wurde, erlebt sie einen Schock. Fast siebzig Jahre später recherchiert eine Journalistin die Folgen der Razzia und begibt sich auf die Spuren dieser Vergangenheit.

18. Schindlers Liste, Drama USA,  Steven Spielberg, 1993 (FSK  12)
1939: Mithilfe jüdischen Kapitals gelingt es dem cleveren Geschäftsmann Oskar Schindler (Liam Neeson), in Krakau eine enteignete Emailfabrik zu kaufen, die fortan Feldgeschirr für den sich anbahnenden Krieg herstellt. Um seinen Profit zu maximieren, setzt er äußerst preiswerte jüdische Arbeitskräfte aus dem Krakauer Getto ein, die ihm auf Grund der kriegswichtigen Güter, die seine Fabrik produziert, zugestanden werden. Schindler versteht es, zu repräsentieren und Geschäftskontakte zu knüpfen, ist aber in Verwaltungs- und Koordinationsaufgaben auf seinen versierten Buchhalter Itzhak Stern (Ben Kingsley) angewiesen. In Kooperation ihrer Talente entwickelt sich die Emailfabrik zu einem florierenden Unternehmen, welches immer mehr Arbeitskräfte benötigt. Stern, dem in Personalfragen freie Hand gelassen wird, nutzt dies um möglichst viele Juden, zumeist denen, die aufgrund ihrer akademischen oder künstlerischen Vergangenheit oder einer Behinderung für die Industriearbeit nicht in Frage kämen, einen Arbeitsplatz in der Fabrik zu verschaffen. 1943 werden die Überlebenden des Krakauer Gettos in das Arbeitslager Krakau- Plaszów überführt. Hier erlebt Schindler mit, wie die Insassen auf unmenschliche Art und Weise behandelt werden, wie Wachsoldaten willkürlich Menschen erschießen. Dann soll auch dieses Lager geschlossen und die noch lebenden Juden zur Liquidierung nach Auschwitz gebracht werden. Schindler jedoch setzt alles daran, dies zu verhindern.

19. Son of Saul; Drama; Ungarn; László Nemes Jeles, 2016 (FSK 16)

Oktober 1944, Auschwitz-Birkenau. Saul Ausländer ist ungarischer Jude und arbeitet für das sogenannte Sonderkommando, eine Gruppe jüdischer Gefangener im Konzentrationslager, die den Nazis bei ihrer großangelegten Judenvernichtung helfen müssen. Während der Arbeit in einem der Krematorien entdeckt Saul den Körper eines Jungen, den er für seinen Sohn hält. Als das Sonderkommando eine Rebellion plant, beschließt Saul eine schier unmögliche Aufgabe zu übernehmen: Den Körper des Kindes vor den Flammen zu retten und einen Rabbi zu finden, der das Kaddischgebet spricht und somit dem Jungen eine angemessene Beerdigung ermöglicht.

20. Sophie Scholl- Die letzten Tage, Marc Rothemund , Deutschland 2013 (FSK 12)

1943: Nach der Niederlage um Stalingrad überziehen die Mitglieder der Weißen Rose die Stadt mit immer neuen Anti-Hitleraktionen und Parolen. Bei der Verteilung von Flugblättern in der Münchner Universität werden Sophie und Hans Scholl  beobachtet und kurz darauf verhaftet.  Der Film schildert aus der Perspektive von Sophie Scholl die folgenden Verhöre, den Prozess und die Verurteilung. Sie kämpft um ihre Freiheit und die ihres Bruders, obwohl sie die Todesstrafe erwartet. Der Gestapo-Mann Mohr beginnt Sophie zu bewundern und würde ihr helfen, wenn sie sich als Mitläuferin darstellen würde. Doch Scholl steht zu ihrer Überzeugung und konfrontiert Mohr mit seiner unreflektierten Meinung zu Recht und Gerechtigkeit. In einer allen juristischen Regeln Hohn sprechenden Verhandlung werden Sophie und ihr Bruder zum Tode verurteilt. Direkt nach dem Urteil werden die Geschwister zur Hinrichtung nach Stadelheim geführt. Sophie und Hans Scholl können sich noch von ihren Eltern verabschieden. Dann werden beide hingerichtet.

21. The Zone of Interest, Jonathan Glazer, Deutschland 2024 (FSK 12)

Ein Film über das Leben von KZ-Kommandant Rudolf Höß und seiner Familie im Schatten von Auschwitz. Eine verstörende Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus, Holocaust, Schuld und dem banalen Bösen.


22. Verleugnung; Drama/ Geschichte; Mick Jackson, USA, GB; 2017 (nach einer wahren Begebenheit)

Die amerikanische Universitätsprofessorin und Autorin Deborah Lipstadt bezeichnet den britischen Historiker David Irving in einem ihrer Bücher als Holocaustleugner. Dieser antwortet auf die Anschuldigung mit einer Anklage wegen Verleumdung. Es kommt zu einem Gerichtsprozess in England. Lipstadt und ihre Verteidiger befinden sich plötzlich in der absurden Situation, beweisen zu müssen, dass die Nazi-Verbrechen gegen die Juden tatsächlich stattgefunden haben.

23. Zug des Lebens; Tragikomödie; Is. Bel., Ndl, Italia,  Rum,  Radu Mihăileanu, 1997 (FSK 6)


In einem kleinen jüdischen Schtetl, irgendwo im Osteuropa des Jahres 1941: Der Dorfnarr Schlomo kehrt mit der erschreckenden Nachricht heim, dass die deutsche Armee auf ihrem Vormarsch alle jüdischen Dörfer vernichtet und die Einwohner getötet oder deportiert werden. Dem Rat der Weisen unterbreitet Schlomo den rettenden Vorschlag, das komplette Schtetl eigenhändig zu deportieren: So erwirbt die Dorfgemeinschaft eine Dampflock mit Güterwaggons und teilt sich in die Gruppe der Deportierten und die ihrer Bewacher, die Wehrmachts-Uniformen tragen und akzentfreies Deutsch und soldatische Umgangsformen erlernen müssen. Als die Vorbereitungen abgeschlossen sind, bricht die jüdische Gemeinde mit dem Zug in eine ungewisse Zukunft auf – das Schtetl
bleibt verlassen zurück. Auf ihrem Weg, der sie zunächst hinter die Front und dann über Russland ins gelobte Land Palästina führen soll, drohen dem Zug nicht nur Gefahren von Seiten der Wehrmacht und Partisanengruppen, sondern es kommt auch zur Spaltung im Inneren und Konflikten zwischen den autoritären Wehrmachts-Darstellern und den Deportierten, in deren Reihen sich eine militante Kommunistengruppe konsolidiert.

 

B) Dokumentationen

 

1. Verschollene Filmschätze S03E08 1945 Die Befreiung der Konzentrationslager /arte
Deutschland, April 1945. Wenige Tage vor Kriegsende öffnen die alliierten Truppen, die an der westlichen Front vorrücken, zahlreiche Arbeits- und Konzentrationslager – und zeigen der ganzen Welt die entsetzlichen Zeugnisse des Nazi-Terrors. Die Entdeckung der Vernichtungslager Majdanek und Auschwitz durch sowjetische Soldaten im Juli 1944 und Januar 1945 hatte bei den Alliierten noch kaum für Aufsehen gesorgt.

2. Die Kinder von Buchenwald/  Film von Ute Gebhardt | MDR
„Am Anfang habe ich gedacht, die Toten schlafen nur, später hatte ich mich an den Anblick gewöhnt.“ Diese Worte beschreiben eine Kindheitserinnerung, die von Michael Urich. Sein Leidensweg begann im Warschauer Ghetto, bei der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald war er elf Jahre alt. Sechs von 900 Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald, die als Kinder an den Ort des Schreckens kamen, hat Autorin Ute Gebhardt ausfindig gemacht und einfühlsam befragt. Gemeinsam schildern sie das Jahr 1945 auf dem Ettersberg. Ein Film, der gewohnte Blickwinkel aufbricht, aus der Sicht der hilflosesten Opfer.

3. Ein Tag in Ausschwitz/ Film von Winfried Laasch und Friedrich Scherer, 2020, ZDF (Unterrichtsmaterialien verfügbar!)


Ausgangspunkt für den Film ist ein einzigartiges Dokument, das sich in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem befindet: ein Fotoalbum von Auschwitz, angelegt von den SS-Tätern selbst. Fast alle Fotos darin entstanden Ende Mai 1944. Der Film erzählt aus der Sicht der Opfer und einiger Täter von einem typischen Tag in Auschwitz im Mai 1944 – auch an diesem Tag war der Massenmord Routine. Die 90-minütige Dokumentation stützt sich auf Interviews mit überlebenden Opfern und auf Fotos aus dem „Auschwitz-Album.“

 

4. SHOA, zweiteiliger Dokumentarfilm, Claude Lanzmann, 1985 (FSK 12)

Über zehn Jahre arbeitete Claude Lanzmann an seiner Dokumentation „Shoa“ – ohne Archivbilder, dafür mit jüdischen Zeitzeugen und auch mit Mördern. Ein einzigartiges Werk der Filmgeschichte im Aufrtrag des israelischen Außenministerium über über den systematischen Mord an den europäischen Juden.

5. Verbotene Liebe – a) Queere Opfer der NS-Diktatur,  b) Queere Schicksale in der NS-Diktatur, ZDF Mediathek, 2023 – 2025

Ein Coming-out im Nationalsozialismus bedeutete gesellschaftliche Verachtung, Ausgrenzung, Strafverfolgung und oft großes Leid und sogar den Tod.
Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche dreier queerer Menschen in der NS-Zeit: Fritz Spangenberg, Gerd Kubbe und Nelly Mousset-Vos.

 

 

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